«Neuer Tango, neue Welt»
Sommerkonzert

Sonntag, 24. August 2025, 11:00 Uhr
Schloss Reichenau

Seine Bestimmung als Begründer und grosser Meister des «Tango Nuevo» fand Astor Piazzolla durch seine Studien bei Nadia Boulanger in Paris. Sie überzeugte den Bandoneon-Spieler und Komponisten, dass seine Sprache viel weniger in Sinfonien und Sonaten, sondern in den Tangos seiner Heimat zu hören sei. Zurück in Buenos Aires schuf Piazzolla aus der einst belächelten Musik der zwielichtigen Nachtlokale eine bedeutende, zeitgenössische Kunstform, die er mit klassischer Harmonik, raffinierter Instrumentation sowie Einflüssen des Jazz und der Barockmusik anreicherte. Die barocken Vorbilder, in diesem Fall Antonio Vivaldi, sind in den «Cuatro Estaciones» offensichtlich. Piazzolla beschreibt das Leben in der argentinischen Hauptstadt im Laufe der Jahreszeiten beinahe programmatisch. Kontrastreich und farbenfroh vertont er winterlichere Einsamkeit und sommerliche Leidenschaft, Virtuosität und Erstarrung, und zeichnet so ein ergreifendes Bild der Seele von Buenos Aires. 

Auf demselben Doppelkontinent, aber 10'000 Kilometer weiter nördlich, schuf Antonín Dvořák 1893 sein 12. Streichquartett in F-Dur. Nach der berühmten 9. Sinfonie («Aus der neuen Welt») war es die zweite Komposition, die der böhmische Komponist auf amerikanischem Boden fertigstellte. Dementsprechend weist das Quartett ähnliche «amerikanische» Stilmerkmale wie eine pentatonisch geprägte Harmonik auf.

Besetzung

Yannick Frateur, Violine
Philippe Bach, Dirigent
Kammerphilharmonie Graubünden

Programm

Astor Piazzolla (1921-1992)
Las Cuatro Estaciones Porteñas
(«Die Vier Jahreszeiten von Buenos Aires»)
für Violine und Streichorchester (1965-69)

Antonín Dvořák (1841-1904)
Streichquartett Nr. 12 in F-Dur («Amerikanisches»), op. 96
für Streichorchester (1893)

Konzertdauer: ca. 60 Minuten

Tickets und Vorverkauf

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