In den 1950er-Jahren genoss der Tango, die Musik zum so leidenschaftlichen argentinischen Nationaltanz, einen zweifelhaften Ruf. In der Regel war sie in zwielichtigen Nachtlokalen statt auf der grossen Bühne zu hören. Mit der Rückkehr von Astor Piazzolla nach Buenos Aires sollte sich dies ändern. Der Bandoneon-Spieler und Komponist liess Elemente aus dem Jazz und der Klassischen Musik in seine Werke einfliessen und schuf eine bedeutende, zeitgenössische Kunstform, den «Tango Nuevo». In «Las Cuatro Estaciones Porteñas» beschreibt Piazzolla das Leben in der argentinischen Hauptstadt im Laufe der Jahreszeiten beinahe programmatisch. Kontrastreich und farbenfroh vertont er winterlichere Einsamkeit und sommerliche Leidenschaft, Virtuosität und Erstarrung, und zeichnet so ein ergreifendes Bild der Seele von Buenos Aires.
Astor Piazzolla (1921-1992)
Las Cuatro Estaciones Porteñas
(«Die Vier Jahreszeiten von Buenos Aires»)
für Violine und Streichorchester (1965-69)
Konzertdauer: ca. 30 Minuten
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