Für Musikfreunde ist sie ziemlich unbestritten eine musikalische Sternstunde: Bachs Matthäus-Passion. Für religiöse Menschen ist sie noch mehr: klingendes Zeugnis des Glaubens. Wo sonst wäre das Göttliche dem Menschen so nahe wie in der Klang gewordenen Passionsgeschichte nach Matthäus? Klein wird der Abstand zwischen dem mitfühlenden Menschen in den Rezitativen und Arien und dem leidenden und sterbenden Gottessohn in den Worten des Evangeliums. Das Wunder der Auferstehung ist nur zu ahnen – die Passion endet ernst und würdig mit dem Abschiedsgesang.
Ob die Leipziger Gottesdienstbesucher am Karfreitag 1727 wohl gespürt haben, dass sie äusserlich einem kirchenmusikalischen Tagesgeschäft lauschten (das dann auch erst einmal wie fast alle Musikwerke dieser Zeit vergessen wurde), innerlich aber einem Höhepunkt der abendländischen geistlichen Musik?
Leitung
Lilian Köhli
Solisten
Andrea Suter, Sopran
Olivia Heredia, Alt
Nik Kevin Koch, Evangelist
Christof Breitenmoser, Tenor
Martin Roth, Jesus
Mattias Müller-Arpagaus, Bariton
Tanz
Tanzerina Chur
Chor
Singschule Chur
Johann Sebastian Bach, 1685 - 1750
Matthäus-Passion, BWV 244