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«Von schlagfertiger Bestimmtheit» sei diese Musik, meinte einst der grosse Goethe über Ludwig van Beethovens Ouvertüre zum Trauerspiel «Coriolan» aus der Feder von Heinrich Joseph von Collin. Plastisch zeichnet Beethoven darin ein freies Charakterbild des starrsinnigen römischen Feldherrn Coriolanus, der Krieg gegen sein eigenes Volk führt und, von Gewissensbissen geplagt, am Ende den tragischen Freitod wählt. Beethoven komponierte hier lediglich eine Ouvertüre ohne nachfolgende Nummern – die Konzertouvertüre war geboren! In die gleiche bemerkenswerte Schaffensphase um 1806/1807 fallen die Entstehung von Beethovens einzigem Violinkonzert sowie seiner 4. Sinfonie. Während das visionär-symphonische Violinkonzert anfänglich bloss auf laue Begeisterung stiess und sich erst 40 Jahre später seinen festen Platz im Repertoire der grossen Geiger sicherte, war die 4. Sinfonie zu Lebzeiten eine der beliebtesten Beethoven-Sinfonien überhaupt. Franz Schubert erkannte die Qualität der Vierten mit ihrer spannungsgeladenen langsamen Einleitung schon früh und nannte sie tiefsinnig die «Tragische».
Die Konzerteinführung zum Nachhören
Sebastian Bohren, Violine
Philippe Bach, Leitung
Kammerphilharmonie Graubünden
Ludwig van Beethoven
(1770 – 1827)
Coriolan-Ouvertüre in c-Moll, op. 62
Violinkonzert in D-Dur, op. 61
20 Minuten Pause
Sinfonie Nr. 4 in B-Dur, op. 60