Gerardo Garciacano hat an zahlreichen Opernhäusern in Europa über 50 verschiedene Rollen in mehr als 70 Opernproduktionen gesungen. Er hat sich mit den wichtigsten Rollen des lyrischen Baritonfachs einen Namen gemacht und deckt die meisten Mozart-, Rossini- und Donizetti-Partien sowie viele französische Partien ab.
Im Laufe von fast 20 Jahren auf der Bühne hat sich Gerardo mit Kavalier- und Heldenbaritonrollen wie Faninal in Der Rosenkavalier, Wolfram in Tannhäuser, Posa in Don Carlo, Giorgio Germont in La traviata, Conte di Luna in Il trovatore, Doge in I due Foscari und Escamillo in Carmen zunehmend einem dramatischeren Repertoire zuge- wandt.
Gerardo Garciacano war Mitglied der Ensembles am Theater Biel Solothurn, Konzert Theater Bern, Theater Dortmund und an der Oper Köln. Außerdem hatte er eine umfangreiche Gastspielkarriere mit Engagements am Aalto-Musiktheater in Essen, Staatstheater Nürnberg, Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Darmstadt und The- ater Aachen in Deutschland sowie am Salzburger Landestheater (A) und am Theater Basel (CH). In Frankreich sang er an der Opéra National du Rhin in Strasbourg, an der Opéra National de Montpellier und an der Opéra Grand Avignon. Er hat u.a. mit Dirigenten wie Hans Drewanz, Giacomo Sagripanti und Kent Nagano und mit Regisseur*innen wie Mariame Clément, Jens-Daniel Herzog, Brigitte Fassbänder und David Pountney zusammengearbeitet.
2005 gab er sein Debüt an der Ópera de Bellas Artes in Mexico Stadt als Mercutio in Gounods Roméo et Juliette an der Seite von Rolando Villazón und Anna Netrebko. 2009 spielte er die Rolle des Schaunard in La Bohème im Hochhaus, einer Koproduktion von ARTE TV und dem Schweizer Fernsehen SF1 (auf DVD erhältlich). 2019 sang er die Soli in Carmina Burana im Auditorio Nacional in Mexico City vor 20.000 Zuschauern.
Gerardo Garciacano gewann den 3. Preis bei der Seoul International Music Competition (2007), den Preis für den besten Bariton beim Concurso Nacional de Canto Carlo Morelli (Mexico City, 2005), den 1. Preis an der Schlossoper Haldenstein (Chur, 2005) und den 2. Preis beim DEBUT-Klassik-Gesangswettbewerb (Bad Mergentheim, 2002). Außerdem war er Finalist beim 1er Concours International d'Art Lyrique unter dem Vorsitz von Barbara Hendricks in Straßburg (2007).
Neben seiner Operntätigkeit ist Gerardo ein leidenschaftlicher Liedinterpret. Er sang Dichterliebe und Hugo-Wolf-Lieder in CENART in Mexico City; An die ferne Geliebte im Konzerthaus Dortmund und bei den Neuen Meistern der Liedkunst in Stuttgart; Liederkreis Op. 39, Lieder eines fahrenden Gesellen und Rückertlieder am Konzert Theater Bern. 2015 interpretierte er Die schöne Müllerin am Theater Dortmund. Melodías de (in)dependencia, ein erfolgreiches Konzertprogramm mit argentinischen und mexikanischen Kunstliedern des 20. Jahrhunderts, wurde 2012 von Telos Music auf CD aufgenommen.
Im Oratorienrepertoire hat Gerardo u.a. Faurés Requiem, Purcells King Arthur und Ode to St. Cecilia's Day, Rossinis Petite Messe solennelle, Brahms' Ein deutsches Requiem, Händels Messiah, Vaughan Williams' A Sea Symphony und Mendelssohns Die erste Walpurgisnacht im Konzerthaus Dortmund aufgeführt.
Gerardo Garciacano schloss an der Indiana University in Bloomington mit einem Master in Vocal Performance bei Giorgio Tozzi ab, und studierte am Opernstudio der Opéra National du Rhin in Straßburg.