Ein musikalischer Grenzgänger... oder: Verbinden von Menschen und Kulturen
Stephan Hodels Biografie liest sich ähnlich. Aus gleichem Luzerner-Hinterländer Holz geschnitzt wie Bucher, erlernte er zuerst den ‘anständigen’ Beruf des Primarlehrers. Aber auch Hodel hatte Träume, unanständige, und verfolgte diese hartnäckig. Nach einem Studium an der damaligen Akademie für Schul- und Kirchenmusik sowie dem Konservatorium Luzern, zog es ihn erst nach Boston ans Berklee College of Music und schliesslich ans Royal College of Music in London. In London blieb er hängen und verbrachte dort zwölf Jahre seines Lebens. Seit 2018 ist er zurück in der Schweiz.
Schon immer interessierte er sich für verschiedene Musikstile und Kulturen. Beeinflusst durch Vater und Grossvater begann eine Reise von (Volks)Stegreif über Blasmusik, Jazz und Kirchenmusik, hin zu Hip-Hop und zeitgenössischer Klassik. Diese Neugierde hat er beibehalten – so gibt es bis heute für Hodel keine stilistischen Grenzen. Hodels Musik wird von Orchestren wie dem Royal Philharmonic Orchestra, den Festival Strings Lucerne oder dem English National Ballet aufgeführt. Er arbeitet mit Künstlern wie der Harfenistin Elisa Netzer, der Sopranistin Katerina Mina, dem Posaunisten Tobias Lang oder dem Klarinettisten Dimitri Ashkenazy zusammen. Grenzüberschreitende Projekte liessen ihn mit Künstlern wie dem Rapper Greis, der Rockband Dada Ante Portas und dem 21st Century Orchestra zusammenarbeiten. Eine Arbeit die nota bene mit einer Goldenen Schallplatte honoriert wurde. Seit einiger Zeit betätigt sich Hodel vermehrt im asiatischen Raum. Diverse Projekte brachten ihn nach China, wo unter anderem im November 2014 seine Musik in der Beijing Concert Hall präsentiert wurde. Im Juni 2019 wurde, ebenfalls in Peking, sein interaktives Kinderkonzert Drumming with Kubbe, basierend auf den Kinderbüchern der norwegischen Autorin/Illustratorin Aashild Johnsen, uraufgeführt. Als Dirigent Etienne schlüpft Hodel in seine neuste Rolle.